Montag, 26. Dezember 2016

Natha Yoga… Hatha Yoga…?



Was ist eigentlich Natha Yoga? Weshalb heisst es nicht Hatha Yoga? Spielt der Yogastil überhaupt eine Rolle? 
Ja. Die Definition gibt mir Hinweise darauf, welche Art von Yoga ich erwarten kann. Es spielen jedoch noch andere Faktoren eine Rolle: der Yogalehrer und mein Bewusstsein. Jeder Yogalehrer unterrichtet auf seine Art und Weise, entsprechend seinen eigenen Erfahrungen. Die Auffassung und Resonanz des Schülers erfolgt gemäss seinen momentanen Möglichkeiten. 

Und wenn ich keine Ahnung von Yoga habe und noch nie Yoga geübt habe? Dies sind die besten Voraussetzungen… dann bin ich ganz neugierig, unbelastet, habe keine Vergleichsmöglichkeiten und kann mich ganz auf den Yogaunterricht einlassen.

Und wenn ich schon ein alter Yogahase bin? Dann heisst es, alles loszulassen was ich schon weiss, abzuspringen vom Bekannten und einzutauchen in die neue Art von Yoga. Werde dir der Wirkungen bewusst. Frage den Yogalehrer, weshalb die Übungen auf eine bestimmte Weise gemacht werden oder was der Grund eines bestimmten Aufbaus ist. Dies bringt Klarheit zu anderen Yogastilen. 

Definition Natha Yoga
Natha bedeutet Meister, Heiliger, Beschützer. Ein wirklicher Nathyogi ist ein Yogi, der in dieser Tradition eingeweiht wurde - ein „Meister“ eben. Natha Yoga ist ein meisterlicher Weg, weil er nicht so einfach ist (Nathasampradya). 

Definition Hatha Yoga
HA bedeutet Sonne, THA bedeutet Mond. Der Ausgleich dieser beiden gegensätzlichen Energien des Universums (Sonne und Mond) mittels Sadhana (Technik, Disziplin) wird angestrebt, um den Ausgleich und die Mitte zu finden. Yoga bedeutet Vereinigung, Integration, Sammlung. 

Ursprung Natha Yoga
Nathyogis haben Hatha Yoga zu ihrer primären Methode erkoren und diese entscheidend mitentwickelt und geprägt. In den wichtigsten Yogaschriften werden die Nathyogis als Begründer des Hatha Yoga geehrt und angepriesen. Die ersten Hatha Yogis waren Nathyogis. Hatha Yoga entstand aus der Tantra- und Shivatradition und wird auch „Yoga der Kraft“ oder „Yoga der Stärke“ genannt. Im Natha Yoga wird eine einfache direkte Entwicklung anhand des eigenen Körpers gemacht, also eine bewusste Körperarbeit. Es ist ein Weg der eigenen Erfahrung auf den verschiedenen Ebenen.

Was bedeutet das konkret für uns, die Natha Yoga üben?
Natha Yoga, so wie wir es heute praktizieren, hat Zahra Boutaleb entwickelt, damit wir authentisch Yoga üben und im Leben und im Alltag umsetzen können. Es ist ein integraler Yoga, der ganzheitlich und vollständig ist. Körperposen (Asanas) sind dazu da, Gelassenheit, Kraft und die innere Mitte zu erfahren. Dazu gehören dynamische Abläufe (Vinyasa krama), präzise Ausrichtung in den Posen, Atemschulung und Kanalisation der Vitalkraft (Pranayama), Vitalhygiene  mit metabolischem Gleichgewicht und Stärkung des Immunsystems (Mithara), Reinigung und Regeneration (Ernährung, Entschlackung, Kryas, Kayakalpa Kuren), Meditation (Dhyana).

Die Inhalte des Wochenkurses sind Asanas (Yogaposen), Atemachtsamkeit (Vorbereitung Pranayama) und Konzentration nach Innen (Vorbereitung Meditation). Der Atem soll sich natürlich in den Posen entfalten können. Bei den Bewegungen (Vinyasa krama) lenken wir den Atem, indem wir während der Bewegung ausatmen und im Innehalten einatmen. Wir wenden die Bandhas, wichtige Muskelkontraktionen, an. Die Asanas werden präzise erarbeitet, die Kraft wird nach Innen gelenkt (Gelenke werden geschont), das Gravitationszentrum wird gestärkt. So wird eine Arbeit mit - anstelle entgegen - der Schwerkraft möglich. Mit der Zeit beginnt die Energie wieder frei zu fliessen, Verspannungen lösen sich auf und ein tiefes  inneres Loslassen und Entspannen wird möglich (Gelassenheit). 

In den Workshops wird noch mehr auf Pranayama und Philosophie eingegangen. Während den Yogaferien und Yogaretreats wird ein yogischer Tagesablauf erfahren.  Die yogische Ernährung, Entgiftung und die kleinen Reinigungstechniken werden gelehrt. In den Kayakalpakuren in Marokko ist es möglich, den ganzen Magen-Darm-Trakt zu reinigen und vorzubereiten auf die tieferen Ebenen des Yoga. 

All diese Möglichkeiten machen diesen Yogastil zu einem ganzheitlichen Lebensweg. Die positiven Wirkungen können bereits nach wenigen Yogalektionen erfahren werden. Wer regelmässig über längere Zeit Natha Yoga übt, wird grundlegende Veränderungen bei sich feststellen. Es braucht Zeit, den eigenen Körper kennen zu lernen, die eingefahrenen Muster von Bewegung, Denken und Handeln zu erkennen. Manchmal sind auch Schmerzen da, die sich mit dem Üben auflösen können. Diese bewusste Körperarbeit wirkt auf allen Ebenen. Es kann sein, dass man Zweifel hat, Unsicherheiten auftauchen und man sich durch Hindernisse schnell abhalten lässt. Es ist möglich, dass man sich etwas nicht zutraut oder man denkt, dass Yoga nur etwas für Hausfrauen ist. Yoga bedeutet auch Arbeit an sich selber und am Ego (Ich-Gedanke, wie reagiere ich auf Situationen), damit das wahre Selbst entdeckt werden kann (das Wissen des Herzens). Karma Yoga (Yoga der Handlung) entwickelt sich mehr und mehr. 

Über Yoga ist viel geschrieben und gesprochen worden. Nur die Erfahrung und das Tun ist wichtig. Ich hoffe, dass diese Erklärungen helfen zu verstehen. Stellt Fragen, ein Yogalehrer ist offen und zugänglich diese zu beantworten. Viele Fragen lösen sich mit dem Üben manchmal auch selbst wieder auf.

Namasté 

Andrea


Samstag, 16. Januar 2016

„Selbstliebe“ beleuchtet



Mögliche Ursachen und Ausdruck von mangelnder Selbstliebe sind Negativität, Einsamkeit, Depressionen, Wut, Aggressionen, Schuldzuweisungen, Verurteilungen, Ablehnung, Unzufriedenheit, Angst, Leere, Ablenkung, Stress, Leistungsdruck, Suche nach Anerkennung, mangelnder Selbstwert.

Wie bemerke ich, dass ich möglicherweise an mangelnder Selbstliebe leide?

Ich lehne andere Menschen ab, verurteile sie, weiss alles besser, leide unter Stress, ziehe negative Situationen und Konflikte an, bin ständiges Opfer von Lebenssituationen, fühle mich unwohl, unsicher und ungeliebt. Ich fühle mich wütend, verspüre Aggressionen oder habe dauernd das Bedürfnis meinen Terminkalender zu füllen.

Durch das Gesetz der Resonanz finden sich oft Gleichgesinnte, Leidensgenossen.

Fröhliche Herzensmenschen die nicht in Resonanz sind mit diesen Gefühlen, werden oft abgelehnt oder man fühlt sich in deren Gesellschaft unwohl obwohl man sie im Grunde beneidet.

Man wird zu Workaholics und setzt sich unter Leistungsdruck um sich Ablenkung zu verschaffen, unterwirft sich auferlegten Zwängen. Innere Negativität, Verspanntheit, schwierige Beziehungen zu anderen Menschen sind die Folge. 

Da man diese Negativität, Verspanntheit und Ablehnung ausstrahlt, bringt man sich selbst ins Abseits, trennt sich von anderen ab, sucht Schuldige für die eigene Misere.

Kein Partner, keine Freunde, nicht die eigenen Kinder, niemand kann diesen Mangel an Lebensfreude, Selbstwert, Fülle und Liebe erfüllen. Fehler werden im Aussen gesucht, anstatt im Innern. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Die Probleme im Leben, mit den Mitmenschen, spiegelt den eigenen inneren Konflikt. Mit allen Mitteln versucht man seinen Selbstwert aufzupolieren, indem man andere herunter macht, verurteilt, indem man alles besser weiss und ungefragte Ratschläge verteilt.

Oft sucht man dann erfolglos körperliche Nähe, obwohl eigentlich die innere Nähe zu sich selbst fehlt. 

Man versucht die fehlende eigene Wertschätzung durch Bestätigung und Anerkennung von Außen, die man sich von anderen ersehnt, zu kompensieren. Es ist lediglich eine Ersatzbefriedigung, eine Suche nach Ausgleich, nur eben an der falschen Stelle. 

Wer mit sich im Reinen und im Einklang ist, kann gute, erhebende und harmonische Beziehungen mit anderen leben.

Es ist ein Energieverschleiss die Fassade aufrecht erhalten zu wollen indem man nicht authentisch sein kann. Dies reicht nur für oberflächliche Beziehungen, verletzte Gefühle, Enttäuschungen und Gefühle des Scheiterns.

Übernehmen wir Glaubenssätze und Muster von anderen, machen wir uns abhängig von ihnen und dies ist nichts anderes als Sklaverei.

Mangel erzeugt mehr Mangel, Fülle erzeugt mehr Fülle. Nehmen wir einmal wahr, welche Situationen wir im Leben anziehen. Wir sind oft selbst dafür verantwortlich.

Zufriedenheit beginnt bei einem selbst, bei der Annahme und Akzeptanz was ist. Widerstände verstärken nur die Negativität und führen zu entsprechender negativer Resonanz.

Also machen wir uns auf die Suche nach uns Selbst, unserem wahren inneren Selbst und wer dies findet und lebt, kann besser im Gleichgewicht leben und an schwierigen Situationen wachsen. 

Zu diesem Thema ein wunderschönes Gedicht:


Als ich mich selbst zu lieben begann

Als ich mich selbst zu lieben begann,
 habe ich verstanden, 
dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
 und dass alles, was geschieht, richtig ist -
 von da an konnte ich ruhig sein.
 Heute weiß ich: Das nennt man 'VERTRAUEN'. 



Als ich mich selbst zu lieben begann,
 konnte ich erkennen, 
daß emotionaler Schmerz und Leid
 nur Warnung für mich sind,
 gegen meine eigene Wahrheit zu leben. 
Heute weiß ich, das nennt man 'AUTENTHISCH-SEIN'. 



Als ich mich selbst zu lieben begann,
 habe ich aufgehört, 
mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, daß alles um mich herum
 eine Aufforderung zum Wachsen war.
 Heute weiß ich, das nennt man 'REIFE'. 


Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
 mich meiner freien Zeit zu berauben 
und ich habe aufgehört,
 weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
 Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet,
 was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt,
 auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
 Heute weiß ich, das nennt man 'EHRLICHKEIT'. 



Als ich mich selbst zu lieben begann,
 habe ich mich von allem befreit,
 was nicht gesund für mich war,
 von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen 
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog,
 weg von mir selbst.
 Anfangs nannte ich das 'GESUNDEN EGOISMUS',
 aber heute weiß ich, das ist 'SELBSTLIEBE'. 



Als ich mich selbst zu lieben begann,
 habe ich aufgehört, 
immer recht haben zu wollen, 
so habe ich mich weniger geirrt.
 Heute habe ich erkannt,
 das nennt man 'DEMUT'. 



Als ich mich selbst zu lieben begann,
 habe ich mich geweigert,
 weiter in der Vergangenheit zu leben 
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
 Jetzt lebe ich nur mehr in diesem Augenblick,
 wo ALLES stattfindet. 
So lebe ich heute jeden Tag und nenne es 'BEWUSSTHEIT'. 



Als ich mich selbst zu lieben begann,
 da erkannte ich,
 daß mich mein Denken armselig und krank machen kann,
 als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, 
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
 Diese Verbindung nenne ich heute 'HERZENSWEISHEIT'.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
 Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen zu fürchten,
 denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
 Heute weiß ich, DAS IST DAS LEBEN!

(Charlie Chaplin 
an seinem 70.Geburtstag am 16. April 1959)

Namasté 

Andrea

Dienstag, 27. Oktober 2015

Vegan, ayurvedisch oder Rohkost?


Es existieren zahlreiche Formen, Theorien und Trends zum Thema Ernährung. Ernährung wird langsam zum Lifestyle Markenzeichen. Vegan ist gerade trendy, Rohkost ist hip und die Gesundheit wird immer wieder vorgeschoben warum man dies und jenes essen oder nicht essen sollte. Die ganz Kühnen deklarieren sich ungefragt zu Ernährungsberatern, obwohl dies eigentlich einer Fachperson überlassen sein sollte. Und auch da scheiden sich die Geister, weil es Hunderte toller Ernährungsrichtlinien und –formen gibt.

Wie sieht eine yogische Ernährung aus?
Eine reine Ernährung zur Erhöhung des spirituellen Bewusstseins und zum allgemeinen Wohlbefinden enthalten v. a. frische Früchte, Gemüse, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte, Reis, Milch. Erleuchtete Yogis essen oft nichts Warmes oder Gekochtes und sowieso nur sehr wenig oder tagelang nichts.
Für unsere Bedürfnisse bedeutet dies eine einfache, frische Nahrung. Es braucht keine Sojawürstchen, Rohkostguzli oder Käse, der keine Käse ist, denn dies sind schlussendlich nur verarbeite denaturierte Lebensmittel! Yogis brauchen nicht vegan zu sein, entwickeln sich eher zu Rohköstlern ja nach Jahreszeit/Klima und Konstitution. Die ayurvedische Ernährung ist nicht für Menschen gedacht, die Yoga praktizieren. Yoga ist ein Lebensweg, der dem Ayurveda übergeordnet ist. Dies hat mir auch ein Ayurvedarzt so bestätigt. 
http://www.yoga-aktuell.de/ck86-gesundheit-main/ck2-gesundheit/ernahrung-im-yoga-im-ayurveda/

Was braucht es für eine gesunde Ernährung? 
Einen gesunden Menschenverstand und eine gute Beobachtungsgabe. Was passiert wenn ich was wann esse? Müdigkeit, Aufliegen, Aufstossen, Vitalitätsgefühl, Hitze, Durst, Stuhlgang und Urin beobachten und schon weiss ich mehr welche Nahrungsmittel zu mir passen.
Für eine genaue Analyse muss der einzelne Mensch und sein Dosha angeschaut werden. Nicht alle Menschen benötigen dieselbe Ernährungsform.

Allgemeine Tipps die dir schon das Leben erleichtern können:
- streiche Zucker (toxisch) und Kaffee (Energieräuber) von der Ernährungsliste
- sehr wenig Salz und moderates Würzen, eher frische Kräuter
- frische Lebensmittel aus der Region, möglichst selbst zubereitet
- esse maximal zwei Mahlzeiten pro Tag, Mittags und Abends
- trinke Morgens nur heisses Wasser (um Toxine auszuscheiden)
- kaufe keine Getränke (auch nicht Mineralwasser) und trinke Hahnenwasser (nicht
    unmittelbar mit der Mahlzeit; kalte Getränke löschen das Verdauungsfeuer)
- keine synthetischen Nahrungsergänzungsmittel
- esse nicht spät Abends, weniger ist mehr!
- Proteine Mittags bevorzugen
- nicht zuviel Verschiedenes kombinieren
- dämpfen ist schonender als braten von Lebensmitteln und benötigt kein Öl
- Ziegen- und Schafskäse anstelle Kuhkäse, Olivenöl anstatt Butter, Zitronensaft anstatt Essig. Gee und Kokosfett sind für uns Westler ungeeignet
- Generell weniger Fett, Zucker, Proteine und mehr Ballaststoffe
- wenn sündigen, dann am Mittag
- Lege einen Kräuter- und oder Gemüsegarten an, es verändert dein Leben
- Wer Yoga praktiziert, regelmässig ausreinigt und bewusst isst, kann auch regemässig Mahlzeiten weglassen oder ab und zu einen Fruchttag oder einen Suppentag einlegen. Vorsicht mit Fruchtsäften, sie sind sehr kraftvoll und nicht für alle Menschen geeignet

Hier einige Grundsätze für eine nachhaltige Ernährung:
- pflanzliche Lebensmittel
- ökologisch erzeugte Lebensmittel
- Regionale und saisonale Erzeugnisse
- fair gehandelte Lebensmittel
- Ressourcenschonendes Haushalten
- bekömmliche Speisen

(http://www.nachhaltigeernaehrung.de)

Die Reihenfolge der Lebensmittel ist der Verdauung bekömmlich, liegt weniger auf, gärt weniger und erzeugt weniger Vata (Gas, Blähungen):

Wen die Kombination der Lebensmittel interessiert, kann ich die Bücher von Dr. Shelton, Vitalhygieniker, empfehlen, aber dies ist sehr strikt und es kann sein, dass man abnimmt. Also auch diese Form eher mit Vorsicht anwenden, ist bestimmt auch nicht für jeden Menschen geeignet:

Namasté


Andrea

Donnerstag, 27. August 2015

"Yoga off the mat" oder wie übe ich Yoga ohne Yogamatte?


Als ich vor 15 Jahren begann Yoga zu üben, fragte ich mich eines Tages wie sich wohl das Üben von Yogasanas auf mein Alltagsleben, auf meine Emotionen und meine Lebenseinstellung auswirken.

Als erstes bemerkte ich, dass ich durch das Üben von Yoga mit meinem Körper in Kontakt komme und dies zeigte sich vor allem durch die Defizite von verkürzten Muskeln. Anfangs wollte ich einfach nur beweglicher werden.  Später realisierte ich, dass ich mich am Tag der wöchentlichen Yogastunde ausgeglichener und innerlich ruhiger fühlte. Ich hatte keine Ahnung was Spiritualität bedeutete, aber ich wusste, dass ich den Dingen auf den Grund gehen wollte, egal was passierte. 

In der Yogalehrerausbildung vertiefte sich meine Praxis, theoretisches Wissen kam dazu, eine neue Welt und andere Ansichten entstanden. Ich begann vegetarisch zu essen weil mich Fleisch und Fisch anekelte, Beziehungen gingen in die Brüche weil es nicht mehr passte und das Bedürfnis nach Alkohol und Rauchen verschwand. Mein Ehrgeiz beim Laufen und in sportlichen Angelegenheiten nahm ab, die Freude am Tun wurde wichtiger als das Ergebnis oder die Leistung. Oft führte ich Gespräche mit meiner Yogalehrerin und sie konnte mir wichtige Fragen, die mich beschäftigten, beantworten (Satsang). Nachdem ich viel Schweiss auf der Matte liegen liess,  jährliche Reinigungskuren erfahren durfte und mein grosses inneres Feuer sich etwas dämpfte, begann ich mir selbst zu begegnen.

Trotz allen Zweifeln, Unsicherheiten und Motivationstauchern übte ich mehr oder weniger regelmässig Yoga. Ab und zu geriet ich wieder auf Abwege, versuchte verschiedene Dinge aus und reiste viel. Das Yoga jedoch blieb, irgendwie zweifelte ich nie daran, dass dies der richtige Weg für mich war.

Die persönliche Entwicklung mit dem Üben von Asanas geschieht intensiver und Prozesse passieren einfach so,  durch Interaktion mit anderen Menschen, durch das Leben.  Was ändert ist die eigene Wahrnehmung und Selbstreflektion. Frage dich, lieber Leser, wieso du auf Situationen auf eine bestimmte Weise reagierst. Wichtig ist nicht, Situationen und Menschen zu verurteilen und zu beurteilen, sondern zu beobachten wie man selbst darauf reagiert.

Um sich selber bewusster zu werden, kann es helfen, wichtige Fragen stellen, Situationen analysieren und Reaktionen beobachten. Dabei ist es hilfreich, Zeitfenster einzuplanen, Pausen und Zeit für Unvorhergesehenes haben (anstatt viele Bücher zu lesen, die nur wieder den Kopf füllen, fern zu sehen um sich berieseln zu lassen oder am Kafikränzli den neuesten Tratsch zu wälzen). Wer sich gerne Dinge von der Seele schreibt, kann ein spirituelles Tagebuch führen.

Einige Fragen die man in diesem Tagebuch stellen und beantworten könnte:
Welches ist mein 1. Gedanke wenn ich aufwache und wie habe ich geschlafen?
Was habe ich letzte Nacht geträumt?
Wieviel Sadhana habe ich gemacht, d.h. wieviel Yoga, Meditation & Pranayama habe ich geübt?
War ich konzentriert beim üben, bei den Alltagstätigkeiten?
Wie waren meine Emotionen, Gefühle?
Waren meine Gedanken mehrheitlich positiv oder negativ?
Wie habe ich mich gegenüber meinen Mitmenschen verhalten?
Musste ich mich mit negativen Menschen befassen und konnte ich mich abgrenzen?
Haben sich meine negativen Seiten gezeigt und wie hätte ich besser damit umgehen können?
Konnte ich meine positiven Seiten ausdrücken und wie könnte ich sie besser einbringen?
Welche Situationen ziehe ich immer wieder an?
Habe ich heute Freiwilligenarbeit geleistet oder jemandem etwas von Herzen geschenkt ohne ein Dankeschön zu erwarten?
Habe ich heute Dankbarkeit und Freude empfunden?

Lasst Euch inspirieren, einen tieferen Sinn des eigenen wunderbaren Daseins zu erkennen, bleibt eingestimmt auf der Matte und das Yoga ohne Matte wird sich langsam entfalten. 

Namasté 

Andrea





Montag, 13. Juli 2015

Was bedeutet Commitment, Engagement, Hingabe und Einsatz?


Die persönliche Hingabe für eine Aufgabe, für meinen persönlichen Lebensweg, meine Berufung, meine Selbstrealisation ist der Motor hinter meinen Gedanken, Worten, Handlungen und Taten. Dieses Commitment oder diese Hingabe ist idealerweise nicht an Bedingungen geknüpft.

Feuer zu fangen für eine Sache, Hingabe zu empfinden ist nicht mental gesteuert oder berechnend. In dem Moment indem wir uns bewusst sind, was wir möchten, was unsere Wünsche sind, können wir Ziele definieren. Diese können sich natürlich im Laufe des Lebens ändern, denn nichts ist fest, nicht einmal Materie ist fest.

Es ist in Ordnung, den Verstand für seine Ziele einzusetzen. Der Verstand ist dazu da, damit wir ihn benützen, dies ist der Sinn. Es ist wichtig dabei, sich bewusst zu werden, dass meine Gedanken, Worte und Taten bei anderen ankommen, und zwar bei jedem Menschen anders. Jeder Mensch hat eine eigene Sonnenbrille aufgesetzt und nimmt die Welt anders wahr. Ich habe meine individuellen Brillengläser in meiner Sonnenbrille. Dies ist wichtig zu wissen.

Das aktuelle Thema ist der Hingabe, dem Commitment, dem Engagement gewidmet. Die Hingabe entwickelt sich erst in einem Menschen wenn er eine gewisse Arbeit an sich, seinem Ego und seinen Mustern gemacht hat. Erst wenn wir uns Ängste bewusst werden können, Ursachen von Verhaltensweisen entdeckt haben, Programmierungen und Steuerungen entlarvt haben, erst dann können wir wirklich leben, frei  werden und die Dinge selbst in die Hand nehmen, anstatt dass ich vom Leben immer geschüttelt werde.

Sobald ich weiss, wohin ich will, verschreibe ich mich der Sache im Moment. Ich säe aus, pflege den Garten, jäte Unkraut, giesse die Pflanzen. Dies mache ich mit Hingabe, weil es mir Spass macht. Ich vergesse sogar das Ziel, denn es gibt nur einen Moment, in dem ich Erfahrungen machen kann, Glück und Zufriedenheit empfinden kann und dies ist der gegenwärtige Moment. Die Vergangenheit ist vorbei, interessiert mich nicht mehr, die Zukunft ist noch gar nicht da.

Ich lebe jetzt, also packe ich es an. Wenn ich jetzt nicht in die Gänge komme, Freude habe, Glück und Zufriedenheit empfinde, dann werde ich dies alles auch in Zukunft nicht empfinden.
Probiere es aus! Versuche dem jetzigen Moment mehr Bedeutung beizumessen. Mache die einfachen Dinge mit Freude, mache sie gut und gebe dein Bestes. Der Rest liegt im Vertrauen, dass es gut kommt.
Wie entsteht denn diese Freude? Indem ich im JETZT bin und Vertrauen habe. 

Natürlich ist eine gewisse Planung und Zielsetzung erlaubt und nötig. Den Verstand soll man benützen, aber nicht dauernd. Lasse Zeit für Freiraum, für Unvorhergesehenes, Freude. Verliere ab und zu die Kontrolle und geniesse den Alltag, lass es fliessen. Kontrolle verlieren bedeutet auch der Intuition, dem Vertrauen und dem Zufall Raum zu geben.

Wenn man mit Freude und Begeisterung lebt, beginnt man, sich für eine Sache einzusetzen, anderen zu helfen, Dankbarkeit zu empfinden, sich in den Moment einzulassen und genau in diesem Moment in dem man offen ist, passieren wunderbare Dinge die einen einfach so zufallen. 

Die Zukunft ändert sich nur wenn ich JETZT etwas TUE und GEBE. Manifestation und Handeln sind wichtig. Ohne einen gewissen Einsatz, ein Engagement, ein Commitment funktioniert die Veränderung, die ich mir wünsche nicht. Wenn ich von meiner Fülle gebe, werde ich in irgendeiner Form Fülle erhalten. Wenn ich jedoch A tue nur um B zu erhalten, verstricke ich mich wiederum in Bedingungen, in karmische Ursachen und Wirkungen.  Die Früchte kommen auch unerwartet. 


Viel Spass beim Erfahren von Hingabe, Freude und Gegenwärtigkeit!

Namasté

Andrea






Donnerstag, 28. Mai 2015

Ätherische Öle - Wissen

Studien über die Wirkungsweise von natürlichen reinen und therapeutisch hoch wirksamen ätherischen Ölen gibt es jede Menge, jedoch praktisch nur in englisch.

In der Presse wurde ich auf nachfolgenden Artikel aufmerksam, gelesen in der Medical Tribune:

http://www.medical-tribune.ch/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/aetherische-oele-vernachlaessigte-wundermittel.html

Nebst den wissenschaftlichen Studien sind natürlich die eigenen Erfahrungen mit ätherischen Ölen relevant. Was bestimmt ein entscheidender Faktor über die Wirksamkeit von Ölen ist, ist die Reinheit, Natürlichkeit und gute Qualität eines Öls. Dies hat natürlich seinen Preis, denn ein billiges Öl zu finden das dann auch noch gut ist, ist schwierig. Sehr viele auf dem Markt erhältlichen ätherischen Öle werden verändert um Kosten zu sparen.

Ich habe viel recherchiert und bin auf die ätherischen Öle von doTERRA gestossen. Die Firmeneigentümer machen mir einen integren Eindruck, sie benützen die Öle selber und falls eine Qualität nicht garantiert werden kann ist dasjenige Öl einfach nicht erhältlich. Punkt.

Bei meinen  Recherchen bin ich auf den unabhängigen Chemiker Dr. Rob Pappas gestossen, der für alle möglichen Firmen Qualitätsanalysen macht und der auch doTERRA geholfen hat, gute Kontrollen zu etablieren und die Firma weiter zu bringen. Dr. Pappas wird immer wieder an die doTERRA Kongresse eingeladen und gibt Chemieunterricht sowie andere wertvolle Schulungen im Zusammenhang mit der Chemie der ätherischen Öle. Er ist eine integre Person, die bereits schon viel Geld abgelehnt hat um ehrlich und glaubwürdig zu bleiben. Schön, dass es dies heute noch gibt! Dr. Pappas ist wahrscheinlich der erfahrenste Spezialist in der Chemie von ätherischen Ölen heutzutage.

Dr. Pappas unterscheidet 4 Arten von Veränderungen von ätherischen Ölen:

1. Veränderung
Eine Zugabe eines nichtflüchtigen Stoffes (Trägeröl). Ein Chromatogramm gibt darüber Auskunft.
2. Veränderung
Eine natürlicher Inhaltsstoff, der günstiger und ähnlich ist, wird zugegeben. Passiert oft bei Cassia und Zimtrinde wo oft bis 50% Cassia beigemischt wird oder Alphapinene das oft dem Weihrauchöl beigemischt wird.
3. Veränderung
Hier wird nicht ein natürlicher Inhaltsstoff beigemischt, sondern ein synthetischer Stoff, oft bis 50%.
4. Veränderung
Eine synthetische Komponente, die von einem natürlichen Inhaltsstoff hergestellt wurde, wird dem Öl zugefügt. Hier wird es komplizierter, aber auch dies kann gemäss Dr. Pappas anhand von aufwendigen Tests nachgewiesen werden.
Originalvideo: https://www.youtube.com/watch?v=7IFlrXUXr6g

Wer die Originaltexte lesen oder in den Videointerviews hören will, findet im Netz viele Infos und die Videos auf youtube. Dr. Pappas hat ebenfalls eine aktuelle Facebook und Internetseite wo Resultate und neueste Erkenntnisse nachgelesen werden können
http://essentialoil.university/  und https://www.facebook.com/EssentialOilUniversity


Also, lasst uns die guten Öle benutzen, Firmen finden die ehrlich und integer sind und nicht aus Spargründen faule Kompromisse eingehen. Unsere Gesundheit und die der Menschen in unserem Umfeld sind wichtig!

Herzlich,

Andrea



Donnerstag, 30. April 2015

Yogische Ausreinigung

Detox, Reinigung und Verjüngung durch yogische Techniken











Seit jeher haben Yogis die Praktik der Ausreinigung, Kryas (Bedeutung: Handlung, Tat) geübt. Aussergewöhnliche Geschichten von Langlebigkeit und höheren Bewusstseinszuständen sind bekannt. Diese Yogis wussten Dinge, die die Wissenschaft heute gerade erst zu bestätigen beginnt.

Die Tradition der Kayakalpa Kur entstanden bei den alten Hochkulturen der Siddhis und Nath Yogis aus Nordindien und Kashmir.

Eine tiefe Regeneration, Transformation und optimale Gesundheit kann entstehen. Ein erweitertes Bewusstsein führt zum ureigenen Potential in diesem Leben.

Während der Kur werden die sechs Shatkarmas angewendet, die Reinigung durch Meditation, Nasenreinigung, Atmung, Reinigung oberer Verdauungskanal, Darmreinigung und Einlauf.

Meine Erfahrungen der 11. Kaya Kalpa Kur, die ich gerade hinter mir habe, sind tiefgreifend. Weichheit und Sensitivität entsteht, Ausgeglichenheit und Verbundenheit mit dem eigenen Sein stellen sich ein. Ich bin langsamer geworden, mein Verstand ist klar und messerscharf. Das eigene Körperbewusstsein ist differenzierter. Die Atemkapazität ist enorm gestiegen und die Asanas fühlen sich leicht und schwerelos an. Ich vertrage kein Herumrennen mehr, meine Sinne sind wach. Schnell bin ich bei zu vielen Eindrücken überfordert. Es ist absolut notwendig, dass ich Ruhepausen mit Yoga und Pranayama einlege. Die Einkehr in mein Inneres ist sehr präsent, auch wenn ich mich im Alltag bewege.

Ein Ziel im Yoga ist es, seine eigene wahre Natur zu entdecken, Svadharma. Die Kayakalpa Kur ist eine wichtige Grundlage dazu und zum Üben von Yoga überhaupt. Wer seinen Körper, Seele und Geist nicht ausreinigt wird längerfristig keinen Erfolg im Yoga haben, die subtilen Ebenen werden nicht zugänglich werden und eine tiefe Transformation ist ohne Einbezug der Ernährung und Reinigung ist nicht möglich.

Die Nahrung empfinde ich jetzt unmittelbar nach der Ausreinigung als wahre Geschmacksexplosion. Salz und scharfe Gewürze sind unnötig, etwas Beigabe von Olivenöl und das Gemüse schmeckt himmlisch! Die Nahrungsaufnahme und Assimilation passieren schnell, die Energiekanäle sind frei und Nahrungsmittel die nicht passen, rufen schnell Symptome wie Hitze, Schwere, Müdigkeit und Unverdaulichkeit hervor. Bewusstheit in Auswahl und Menge sind gefragt.

Die Doshas (Vitalkräfte Pitta, Vatta und Kapha), die eignen Tendenzen mit ihren Attributen von Sattva, Rajas und Tamas weden mit dem Kaya kalpa Saddhana (spirituelle Arbeit) ausgeglichener.

Ein neu gewonnenes Gefühl von Gesundheit geben einen Sicherheit, das Leben in die eigene Hand nehmen und positiv beeinflussen zu können. Anything is possible! Was für eine Freiheit Yoga einen ermöglicht!

Wer mehr über Ernährung, Ausreinigung und das Wie und Wo wissen möchte, soll sich bei mir melden: info@yoga-center.ch

Namasté

Andrea