Dienstag, 17. Februar 2015

Weshalb ist ein Rhythmuswechsel so inspirierend?



Was bedeutet „Lebensrhythmus“ im Sinne eines integralen Lebensstils? 

Um ganz vorne zu beginnen – was bedeutet denn ein integraler Lebensstil überhaupt?
Im Wikipedia wird der Begriff „integraler Yoga“ von Sri Aurobindo in seinem Werk „Die Synthese des Yoga“ gebraucht. Satchitananda Yogi erklärte, dass alle Aspekte der menschlichen Persönlichkeit wie Körper, Geist und Seele – umfassend und harmonisch entwickeln zu können.

Natürlich gibt es auch andere Yogis, die sich auf einen integralen Yoga und Lebensstil beziehen, so auch das auf dem kashmirischen Shivaismus basierende Natha Yoga. Dazu gehören eben alle Aspekte, die das menschliche Leben und die Persönlichkeit betreffen.
Beispiele dazu sind eine naturnahe Ernährung mit möglichst wenig verarbeiteten Komponenten, eine harmonische Lebensweise im Rhythmus der Natur, das Praktizieren von Meditation und Yoga Asanas und deren Reflektion, spontan und gegenwärtiges Gewahrsein, frei von Programmierung.

Ein Leben ohne sich geistig auszurichten: ich bin dies und das, ich bin Yogi, ich bin Vegetarier, etc. Lassen wir doch diese Schubladen los!
Spontan und intuitiv zu leben, bedeutet auch Begriffe loszulassen. Wer sagt denn, dass ich jeden Morgen um 05.00 Uhr meditieren soll? Ist dies Intuition oder Programmierung? Ich kann jeden Tag neu entscheiden, was und wie ich sein möchte. Hören wir doch immer wieder in uns hinein: was stimmt denn wirklich für mich?

Im kashmirischen Shivaismus wird eine authentische Lebensweise angestrebt, ein Ziel ist, das eigene wahre Wesen zu finden.
Deshalb ist es wichtig, sich die Frage zu stellen: Wer bin ich? Was ist mein Lebensrhythmus, der mir entspricht? Wie lebe ich entsprechend meiner Ausrichtung, in Ahimsa mit meiner eigenen wahren Natur?

Sich bewusst zu werden, was einen entspricht ist eine wichtige Erkenntnis. Im eigenen Leben ab und zu einen Rhythmuswechsel zu wagen, eine Auszeit, eine Reise, einen Umzug oder spontan etwas Neues auszuprobieren und seine Gewohnheiten, Verhaltensmuster und Sicherheitstätigkeiten hinter sich zu lassen, können neue Sichtweisen hervor bringen.

Nach meiner letzten Reise konnte ich bereits einige lang liegen gebliebene Pendenzen mit neuem Elan aufarbeiten! Und nun frage ich mich weshalb ich so lange gewartet hatte!

Einige Vorurteile sind verschwunden, ich bin lockerer geworden, fühle eine grosse Dankbarkeit, dass ich gesund bin und da sein darf, freue mich auf bekannte Gesichter und offene Herzen, die wieder strahlen!  Und auch ich strahle wieder und mein Herz hüpft! Die Abgestumpftheit hat sich in Lebendigkeit verwandelt und der Alltag ist spannend, weil er 2 Monate nicht da war!
Dies alles und noch viel mehr kann eine Auszeit auslösen.



Andrea