Was bedeutet „Lebensrhythmus“ im Sinne eines integralen
Lebensstils?
Um ganz vorne zu beginnen – was bedeutet denn ein integraler
Lebensstil überhaupt?
Im Wikipedia wird der Begriff „integraler Yoga“ von Sri
Aurobindo in seinem Werk „Die Synthese des Yoga“ gebraucht. Satchitananda Yogi
erklärte, dass alle Aspekte der menschlichen Persönlichkeit wie Körper, Geist
und Seele – umfassend und harmonisch entwickeln zu können.
Natürlich gibt es auch andere Yogis, die sich auf einen
integralen Yoga und Lebensstil beziehen, so auch das auf dem kashmirischen
Shivaismus basierende Natha Yoga. Dazu gehören eben alle Aspekte, die das
menschliche Leben und die Persönlichkeit betreffen.
Beispiele dazu sind eine naturnahe Ernährung mit möglichst
wenig verarbeiteten Komponenten, eine harmonische Lebensweise im Rhythmus der
Natur, das Praktizieren von Meditation und Yoga Asanas und deren Reflektion, spontan und gegenwärtiges Gewahrsein, frei von Programmierung.
Ein Leben ohne sich geistig auszurichten: ich bin dies und
das, ich bin Yogi, ich bin Vegetarier, etc. Lassen wir doch diese Schubladen
los!
Spontan und intuitiv zu leben, bedeutet auch Begriffe
loszulassen. Wer sagt denn, dass ich jeden Morgen um 05.00 Uhr meditieren soll?
Ist dies Intuition oder Programmierung? Ich kann jeden Tag neu entscheiden, was
und wie ich sein möchte. Hören wir doch immer wieder in uns hinein: was stimmt
denn wirklich für mich?
Im kashmirischen Shivaismus wird eine authentische
Lebensweise angestrebt, ein Ziel ist, das eigene wahre Wesen zu finden.
Deshalb ist es wichtig, sich die Frage zu stellen: Wer bin
ich? Was ist mein Lebensrhythmus, der mir entspricht? Wie lebe ich entsprechend
meiner Ausrichtung, in Ahimsa mit meiner eigenen wahren Natur?
Sich bewusst zu werden, was einen entspricht ist eine
wichtige Erkenntnis. Im eigenen Leben ab und zu einen Rhythmuswechsel zu wagen,
eine Auszeit, eine Reise, einen Umzug oder spontan etwas Neues auszuprobieren
und seine Gewohnheiten, Verhaltensmuster und Sicherheitstätigkeiten hinter sich
zu lassen, können neue Sichtweisen hervor bringen.
Nach meiner letzten Reise konnte ich bereits einige lang
liegen gebliebene Pendenzen mit neuem Elan aufarbeiten! Und nun frage ich mich
weshalb ich so lange gewartet hatte!
Einige Vorurteile sind verschwunden, ich bin lockerer
geworden, fühle eine grosse Dankbarkeit, dass ich gesund bin und da sein darf,
freue mich auf bekannte Gesichter und offene Herzen, die wieder strahlen! Und auch ich strahle wieder und mein Herz hüpft! Die Abgestumpftheit hat sich in
Lebendigkeit verwandelt und der Alltag ist spannend, weil er 2 Monate nicht da
war!
Dies alles und noch viel mehr kann eine Auszeit auslösen.
Andrea
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